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Die Strecke ist anfangs meist flach, später hügelig. Nur selten gibt es kurze steile Abschnitte. Man fährt dabei fast immer auf Feldwegen beziehungsweise wenig befahrenen Nebenstraßen. Nur selten ist der Verkehr stärker, zum Beispiel bei Stadtein- und -ausfahrten.

Auf nach Verona!

Zum Startpunkt Verona ging es Anfang April mit der Bahn. Das gestaltete sich leider recht schwierig, da der Hauptbahnhof in München durch ein vorangegangenes Unwetter verwüstet war und nicht angefahren werden konnte. Deshalb mussten wir bereits früher starten und auf Alternativverbindungen ausweichen – und sogar eine Teilstrecke mit dem Fahrrad zurücklegen. Eine große Hilfe war dabei die Radfahrer-Hotline der Deutschen Bahn.

Verona ist nicht nur das Tor nach Venetien und Provinzhauptstadt, sondern auch Weltkulturerbe. In der römischen Kaiserzeit wurde die Stadt aufgrund ihrer Bedeutung für die nördlichen Regionen Italiens „kleines Rom“ (piccola Roma) genannt. Die geografische Lage nahe des Gardasees sowie die mittelalterliche Altstadt mit dem beeindruckenden, römischen Amphitheater macht sie heute besonders im Sommer zu einem sehr beliebtesten Ausflugsziel für Touristen. Vielen ist Verona natürlich auch, wie uns, durch Romeo und Julia bekannt. Klar, der mittelalterliche Flair und der ganz eigene Charme machen die Stadt zur perfekten Bühne für Shakespeares Liebestragödie, doch dieser hat die Stadt selbst nie besucht.

Verona hat sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf keinen Fall verpassen sollte man die imposante Piazza delle Erbe, das lebendige Herz Veronas mit seinen vielen Restaurants und Marktständen.
Umgeben ist der Platz von zahlreichen prächtigen Bauwerken mit historische Fassaden aus verschiedenen Jahrhunderten, darunter der barocke Palazzo Maffei von 1668, der mittelalterliche Uhrturm Torre del Gardello und mittelalterliche Bürgerhäuser mit schönen Fresken im Inneren. Vor dem Palazzo Maffei ragt eine Marmorsäule mit dem geflügelten Markuslöwen empor, der  von den Venezianern als Symbol der Macht Venedigs aufgestellt wurde.
Ein Blickfang ist auch der schöne Marktbrunnen Fontana dei Madonna Verona im Zentrum des Platzes. Über dem antiken Brunnenbecken throhnt dort die schon bald nach der Errichtung im 14. Jahrhundert zum Symbol der Stadt gekürte Madonnenfigur Madonna Verona mit einem Spruchband, das die Schönheit Veronas preist.
Mitten in der Piazza steht außerdem die Tribuna, welcher der Marktaufsicht einen guten Blick über den Platz verschuf. Wer sich damals etwas zuschulden kommen ließ, wurde an der Tribuna angekettet und dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt.
Einen tollen Ausblick über Verona hat man im Torre dei Lamberti und im Palazzo del Commune.

Von der Piazza delle Erbe sind es nur wenige Schritte zum Haus der Julia (Casa di Giulietta) mit dem berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte. Für die Figuren von Romeo und Julia gab es übrigens keine historischen Vorbilder und auch der Balkon wurde erst in den 1930er Jahren angebaut.

Sehr beeindruckend ist auch die Arena von Verona, ein gut erhaltenes römisches Amphitheater, in dem im Sommer auch die Opernfestspiele stattfinden. Die Arena fasste über 30.000 Zuschauer und wurde für Gladiatorenkämpfe genutzt.

Besonders zu empfehlen ist auch der Besuch des alten Kastells Castelvecchio. Von der Kastellburg der Scaliger hat man einen wirklich atemberaubenden Blick über die Stadt.

Als Unterkunft empfiehlt sich das Youth Hostel Villa Francescatti mit seinem wunderbar angestaubtem Charme.

Verona - Ostiglia

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Die Anfangsetappe von Verona nach Ostiglia haben wir bewusst leicht gewählt als Einstieg. Die Strecke von insgesamt nur circa 60 km verläuft sehr flach, oft sogar abschüssig, entlang der bekannten Via Claudia Augusta, zu der es auch ein Bikeline-Heft gibt. Wir radeln in der Po-Ebene Richtung Bologna über Mantua nach Ostiglia, wo auch die Via Claudia Augusta endet.

Tipps:

Die Po-Ebene ist ein ideales Reiseziel für Fahrrad-Einsteiger: ohne Steigungen und vom Massentourismus noch nicht entdeckt. Der Po bestimmt hier seit ewigen Zeiten die Landschaftsform.

Ostiglia - Bologna

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Auch der Abschnitt von Ostiglia nach Bologna ist eher flach und wenig anstrengend, wenn auch etwas länger. Zuerst fahren wir durch die Stadt zum Po. Nachdem wir diesen überquert haben, geht es in der Po-Ebene weiter nach Bologna. Der erste Streckenabschnitt führt dabei entlang des Po-Radwegs auf dem Damm entlang des Flusses.

Tipps:

  • In Bologna haben wir im Hotel Astoria übernachtet. Dies liegt nahe am Bahnhof, ist günstig und ganz hübsch.
  • Direkt daneben gibt es außerdem ein sehr leckeres veganes, sehr gut besuchtes, aber auch teures Restaurant, das wir aber über die Happy Cow App gefunden haben: das Zenzero.
  • Und noch ein Tipp aus leidlicher Erfahrung: Immer einen Ersatzschlauch mitnehmen! Wir hatten nämlich leider eine Reifenpanne und fuhren den letzten Teil der Strecke ab San Pietro mit dem Zug.

Bahnfahrt: Bologna - Florenz

Direkt hinter Bologna türmt sich der Apennin auf, ein Bergrücken der sich durch ganz Italien zieht. Wir hatten überlegt diesen über den „passo del futa“ auf der SS 65 zu überqueren, haben uns dann aber doch dagegen entschieden und sind von Bologna nach Florenz mit dem Zug gefahren (regionale Verbindung mit einem Umstieg in Prato). Da wir recht früh im Jahr gefahren sind, waren nämlich die anvisierten Campingplätze noch nicht geöffnet (öffnen erst im Mai) und es war noch ziemlich kalt. Landschaftlich soll die kräftezehrende Strecke über den Pass aber sehr schön sein.

Florenz Ponte Vecchio

Florenz ist eine sehr schöne und beliebte Stadt. Die Hauptstadt der Toskana ist schließlich eine der bedeutendsten Kulturmetropolen Europas und beherbergt zahlreiche Bauwerke, Museen und Gemäldegalerien von Weltgeltung. Sie war Heimat zahlreicher Künstler, Philosophen und Wissenschaftler, wie zum Beispiel Nicolo Machiavelli, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Sandro Botticelli, Galileo Galilei …  Dennoch: Ein Besuch an Ostern ist aus unserer Sicht eher nicht empfehlenswert. Die ganze Stadt war dank des christlichen Feiertags proppenvoll und alle Hotels belegt (und somit sehr viel teurer als sonst). Daher mussten wir uns erst auf die Suche nach einer Ãœbernachtungsmöglichkeit machen und wie alle anderen Touristen tausende Hotels abklappern. Nach ewiger Suche haben wir dann ein einfaches Zimmer im Hotel Piccadilly gefunden, das trotz des fehlenden Standards bereits 90 € gekostet hat.

Angesehen haben wir uns die Standard-Sehenswürdigkeiten, den beeindruckenden Dom, die schöne Ponte Vecchio, den Palazzo Vecchio (Rathaus) und die Piazza del Repubblicca. Um alles zu sehen, hätte man jedoch noch einen Tag bleiben müssen, was wir aufgrund der Hotelpreise nicht gemacht haben. Leider haben wir so die Uffizien verpasst, die wir gerne angesehen hätten. Diese sind montags nämlich leider geschlossen.


  • Bei den Regiozügen in Italien ist der Radwagen immer ganz vorne oder hinten. Manchmal ist der Ein- und Ausstieg dabei recht hoch und steil. Am besten also vorher die Radtaschen abnehmen. Radtickets erhält man am Automaten über den Punkt „Zusätzliche Services“ (Dafür müssen Regionalzüge zuerst eingeblendet werden und man muss „Alle Möglichkeiten“ drücken.). Wichtig: Die Tickets müssen entwertet werden!
  • Besucht größere italienische Städte wie Florenz lieber nicht an christlichen Feiertagen oder  kümmert euch zumindest rechtzeitig um eine Ãœbernachtungsmöglichkeit. Anderenfalls wird es schwer etwas zu finden – und auch sehr teuer.
  • Am besten vorher die Öffnunsgzeiten der Sehenswürdigkeiten recherchieren, die ihr unbedingt sehen wollt.

Florenz - Reggello

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An einigen Sehenswürdigkeiten vorbei radelten wir morgens durch das Zentrum von Florenz. Vor dem Battistero am Dom bogen wir rechts  ab und fuhren auf der Via Roma Richtung Ponte vecchio. Dann ging es sehr steil weiter zum Aussichtspunkt Piazzale da Michelangelo, von dem aus man einen tollen Ausblick über Florenz hat. Deshalb sammeln sich hier auch sehr viele (vor allem Bus-)Touristen und es gibt sehr viele Souvenir-Stände.

Dann ging es weiter nach Reggello. Die Strecke verläuft durch eine wunderschöne, typisch toskanische Landschaft. Anfangs folgen wir dem Fluss Arno. Schnell wird es ländlich und ruhiger, aber auch hügeliger. Mit mäßigen Steigungen von 2 bis 6 %, ganz kurz auch mal 10 %, kommen wir anfangs schnell voran. Die letzten 3 Kilometer vor dem Ziel halten dann aber fast durchgängig 10 % Steigung bereit.
Nach insgesamt 45 km und einigen Höhenmetern erreichen wir das einzige Hotel am Platz.

Tipps:

  • Auf keinen Fall die Aussicht vom Piazzale da Michelangelo entgehen lassen (auch wenn der Weg dorthin sehr steil und anstrengend ist)! Sie ist nämlich wirklich gigantisch! Zu Fuß kommt man sehr viel einfacher hin über Treppen, die dorthin führen. Wenn ihr also einen Off-Day in Florenz habt, könnt ihr natürlich auch so hinaufsteigen, statt den Berg hinaufzuradeln.
  • Auf jeden Fall einen Tipp wert ist das Hotel Italia in Reggello. Dort haben wir übrnachtet und für gerade mal unglaubliche 19 € auch sehr gut gegessen und getrunken (Pizza, Spaghetti Alio Oglio, Wein und Wasser). Das Personal ist sehr nett, das Essen sehr lecker und die Zimmer schön.

Reggello - Arezzo

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Die Etappe von Reggello nach Arezzo führt durch eine schöne toskanische Hügellandschaft mit leichteren Anstiegen (1 bis 3%, kurz 6%), ist jedoch leider streckenweise sehr befahren.
Ab der Ortsmitte folgen wir der Ausschilderung nach Pian di Sco‘ auf der SP17. Später wird diese zur SP1, der wir fast ganz bis nach Arezzo folgen. Kurz vorher machen wir jedoch einen Abstecher nach Castellucio. Wir überqueren dazu in Ponta a Buriano nicht der SP1 folgend den Arno, sondern fahren vorher ab. Auf einer ruhigen schmalen Landstraße, der Strada Provinciale dello Spicchio, gelangen wir nach Castellucio. Danach überqueren wir zuerst den Arno und später die SP1 und fahren weiter über San Leo nach Arezzo.

Zu Fuß besichtigen wir die Stadt, die im Osten der Toskana direkt am Fluss Arno liegt. Unsere Runde durchs centro führt uns natürlich zum beeindruckenden, mittelalterlichen Piazza Grande im Zentrum, auf dem öfter Ritterfestspiele stattfinden und der durch den internationalen Film „Das Leben ist schön“ bekannt geworden ist. Direkt am Platz befinden sich der Palazzo delle Logge, der Dom, die romanische Kirche Santa Maria della Pieve und mehrere mittelelalterliche Patrizierhäuser. Auch einen Besuch wert sind die Kirche San Francesco und die Fortezza Medicea, die Festung der Medici, von der auch man einen herrlichen Blick über die Altstadt hat.

Tipps:

  • Am Ortseingang von Arezzo gibt es ein tolles Café im Stil der 20er Jahre: die Enoteca Charleston mit einem angeschlossenen Weinladen. Super für eine kurze Kaffee-(oder auch Wein-)Pause!
  • Unser Ãœbernachtungstipp für Arezzo: der Palazzo Bostoli Guest House! Hier schläft man in einem gut erhaltenen, im historischen Zentrum gelegenen Palazzo aus dem 13. Jahrhundert. Die Zimmer sind sehr schön und kosten nur 65 € (DZ).
  • Und noch ein Tipp zum Essen gehen: Direkt gegenüber des Palazzos gibt es eine super leckere Osteria mit  toskanischen Spezialitäten: die Antica Osteria L’Agania. Die traditionell toskanische Suppe „Ribolla“ schmeckt himmlisch dort!

Arezzo - Perugia

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Die von uns gewählte Strecke von Arezzo nach Perugia war nicht ohne: Fast 100 km und viele Steigungen galt es zu bewältigen.
Begleitet von der Hügel- und Bergsilhouette der südlichen Toskana ging es durch die breite Ebene der Val di Chiana, an Cortona vorbei bis an den wunderschönen Lago Trasimeno, an dem wir eine kurze Pause eingelegt haben. Kurz vor dem See beginnt die Region Umbrien, die uns noch besser als die beliebte Toskana gefallen hat und auch nicht so touristisch überlaufen ist.

In Seenähe radelten wir auf einer als MTB-Route ausgeschilderten Strecke weiter nach Torricella. Dort verließen wir den See und fuhren durch weite Felder, sanfte Hügellandschaften und idyllische Orte zur umbrischen Hauptstadt Perugia.

Sonnenaufgang in Perugia, Umbrien

Zuerst ging es hinauf nach Magione, einer kleinen Bergstadt, von der aus man einen herrlicher Blick in die Ebene vor Perugia hat. Dann weiter durch Weinberge, sanfte bewaldete Hügel und wenig befahrene Straßen und Wege. Dabei haben wir unterwegs Eurobike-Zeichen nach Perugia entdeckt und sind dann diesen gefolgt statt unseren rausgesuchten GPS-Daten, da wir dachten, das sei bestimmt eine schönere Strecke mit weniger Autostraßen. Das stimmte zwar auch, aber dadurch sind wir leider auch viele Umwege gefahren. Außerdem waren die Wege zwar tatsächlich klein und ohne Autoverkehr, aber durch die schlechte Straßenbeschaffenheit der „Holper-Straßen“ kamen wir auch nur sehr langsam voran und benötigten viel mehr Muskelkraft. Richtig steil war auch der lange Anstieg ins Zentrum von Perugia. In  Serpentinen ging es zwischen zahllosen PKWs und Reisebussen nach oben bis zum Stadttor.

Deshalb erreichten wir Perugia, die Hauptstadt Umbriens, erst sehr spät abends. Von der studentisch wirkenden, sehr lebendigen Stadt kommen übrigens die weltbekannten süßen Baci.

Tipps:

  • Der Lago Trasimeno, der viertgrößte See Italiens und Schlachtfeld Hannibals gegen die Römer, ist ein perfekter Platz für eine kurze Pause.
  • In Peruggia gibt es ein großartiges veganes Restaurant, das wir durch einen Tipp von einem Kellner im  Caffè Morlacchi entdeckt haben: das L’Erba Voglio. Hingehen, essen, glücklich sein!
  • Auch das Caffè Morlacchi selbst ist definitiv einen Tipp wert. Dort finden übrigens regelmäßig Live-Konzerte statt.

Peruggia - Assisi

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Die Etappe von Peruggia nach Assisi war sehr kurz und leicht. Die 30 Tageskilometer sind zwar nicht sehr ruhmvoll, aber Assisi als Tagesziel hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt. Außerdem kam es uns so nach der gestrigen, sehr anstrengenden Etappe gerade recht.
Auf flachen Nebenstraßen nähern wir uns der Geburtsstadt des Heiligen Franziskus, wobei sich schon von weitem das beeindruckende Stadtpanorama am Horizont abzeichnet. Nur ganz zum Schluß gibt es einen kurzen, dafür aber sehr steilen, Anstieg in die Stadt zu bewältigen. Mit 10 bis 13 % geht es hoch bis zu einem großen Busparkplatz. Wir haben uns noch kurz vorher ein Hotelzimmer genommen.

Assisi zählt zum Weltkulturerbe des UNESCO und sieht aus wie aus einem Fantasy-Film, ist aber (berechtigterweise) auch sehr touristisch. Die bildschöne Stadt besitzt eine ganze Reihe Sehenswürdigkeiten. Das Interesse der Pilger und Touristen konzentriert sich aber vor allem auf den Dom. Beeindruckt hat uns vor allem die Basilica die San Francesco. Einen grandiosen Ausblick hat man von der Festung Rocca Maggiore oberhalb des historischen Zentrums der Stadt. Sehr sehenswert soll auch das römische Anfiteatro sein, das wir jedoch nicht besichtigt haben.

Tipps:

  • Kurz vor Assisi kommt man unterwegs an einer Eselfarm vorbei.
  • Eigentlich wollten wir in Assisi im Hostel Ostella della Pace schlafen. Dies war aber bereits voll, da gerade eine größere Reisegruppe aus Böblingen angekommen ist. Deshalb haben wir ein paar Meter weiter in der Via Vallecchie ein Zimmer im Hotel Country House 3 Esse gebucht, das wir sehr empfehlen können. Das Personal ist sehr nett und der Garten mit Pool und grandioser Aussicht sehr schön. Alternativ gibt es in Assisi und der Umgebung auch einige landwirtschaftliche Unterkünfte.
  • Wer die Festungsanlage Rocca Maggiore auch von innen besichtigen will, muss sich beeilen. Sie schliesst recht früh.
  • Da Assisi sehr touristisch ist, sind die Restaurants dort alle ziemlich teuer. Eine sehr gute und auch günstige Pizza zum Mitnehmen erhält man aber bei der  kultigen Pizzeria Da Andrea (Via San Rufino 26). Hinsetzen kann man sich dort jedoch meist nicht, da es nur  zwei Tische gibt.

Assisi - Spoleto

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Und weiter ging es zum nächsten Etappenziel. Über die mittelalterliche Stadt Spello am Fuß des gewaltigen Monte Subasio radelten wir durch das Umbratal nach Spoleto. Viele schöne umbrische Orte wie Montefalco, Trevi und Campello liegen am Weg, meist auf einem bewaldeten Hügel thronend.
Zunächst fuhren wir auf halber Höhe durch ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet zum kleinen Ort Spello, wo es einige Steigungen zu überwinden galt. Ab Bevagna folgten wir dann, dank eines Tipps von einheimischen Radlern, dem offiziellen Pilger-Radweg Assisi – Spoleto entlang eines Baches.

Die Innenstadt von Spoleto, unserem Etappenziel, war dann etwas weniger schön als wir es aufgrund der Beschreibung erwartet hätten. Absolut sehenswert und wirklich sehr beeindruckend sind aber die Burg Rocca di Albornoz sowie die Ponte delle torri („Brücke der Türme“). Das mittelalterliche Aquädukt mit einer Höhe von circa 80 Metern verbindet den Burghügel mit dem heiligen Berg Monteluco – und bietet spektakuläre Ausblicke in die Tessino-Schlucht, den Monte Luco und die Rocca Albornoz. Unbedingt anschauen!

Tipps:

  • Es gibt eine bessere Alternative für unsere Route: die Radwanderstrecke Assisi-Spoleto. Der Radweg ist super ausgebaut, ruhig, sehr schön und zudem komplett steigungsfrei. Wir kannten diesen nicht und sind ihm deshalb erst ab Bevagna gefolgt.
  • Das Bed & Breakfast L‘ Aura war bereits voll, bei dem wir eigentlich übernachten wollten. Durch Zufall haben wir im Bar Ristorante Duelle direkt davor, wo wir erstmal was getrunken haben, ein sehr empfehlenswerte Alternative gefunden: das B&B Ospitalita Gelosi. Der total sympathische Inhaber Paolo ist selbst Radler und hat uns gleich noch Tipps für die weitere Strecke mitgegeben.
  • Unbedingt ein Stückchen auf dem 3 km langen Wanderweg Giro dei Condotti spazieren! Diesen erreicht man über die Äquadukt-Brücke. Vom Weg aus kann man wunderbare Ausblicke auf die Stadt und die sie umgebende Landschaft genießen – und die besten Bilder der imposanten Ponte delle torri machen.
  • Essen gehen in Spoleto? Von uns aus ganz klar in der tollen Osteria dell`Enoteca! Die dort servierten umbrischen Spezialitäten schmecken super lecker. Unsere Empfehlung: die selbstgemachten Strangozzi!

Spoleto - Calvi dell'Umbria

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Die Etappe von Spoleto nach Calvi dell’Umbria war eine der schönsten der Italienreise, aber auch eine sehr anstrengende, bergige Strecke. In einer wundervollen Landschaft, mitten im grünen Herzen Umbriens, geht es umgeben von mächtigen Bergen über Terni nach Narni.

In Calvi folgten wir zuerst der Ausschilderung nach Terni. Der autobahnähnlichen Auffahrt auf die SS3 folgt  ein 800 m langer Tunnel. Dank breitem Randstreifen und mäßigem Verkehr (aber auch LKWs) lässt es sich jedoch gut fahren. Bis zum 50 m langen Scheiteltunnel bei Somma sind einige Höhenmeter zu überwinden. Dann wird man aber auch mit einer rasanten Abfahrt belohnt, die leider viel zu schnell vorbei ist. Sie endet an der Auffahrt Terni-Este, wo die Straße zur stressigen, autobahnähnlichen SS675 wird. Die SS3 zweigt davon ab und führt als Ortsdurchfahrt durch Terni. Hier muss man gut aufpassen, um die Abzweigung nicht zu verpassen!

Ortszentrum in Umbrien

Terni ist eine Industriestadt und hat uns nicht so gut gefallen. Deshalb sind wir auf schnellstem Weg durchgeradelt. Der städtische Verkehr war recht stark und die Orientierung nicht immer einfach.
Am Ortsausgang ging es wieder auf der SS3 weiter bis Narni, zum Schluss nochmal mit ordentlich Steigung ins Zentrum mit seinen charmanten, mittelalterlichen Gassen.

Die danach folgenden Steigungen sind  zwar moderat aber ermüdend – bis wir in Calvi dell’Umbria ankommen, ein schöner kleiner, beschaulicher Ort mit nur einem Hotel/Restaurant (und 2 Cafés). Als wir eine Passantin fragen wollten, wo es eine Ãœbernachtungsmöglichkeit gibt, mussten wir noch gar nichts sagen, und sie zeigte bereits in Richtung Hotel.

Tipps:

  • Aufgrund der (nicht immer gut beleuchteten) Tunnel ist auf dieser Strecke eine Warnweste empfehlenswert und keineswegs übertrieben! Ansonsten ist man für die Autofahrer sehr schlecht erkennbar. Gerade wenn einem in Tunnel von vorne und hinten LKWs entgegenkommen, ist man doch sehr dankbar wenn diese einen frühzeitig sehen und mit viel Abstand überholen.
  • Das Albergo Ristorante in Calvi hat uns sehr gut gefallen. Zwar zählt es nicht unbedingt zu den schönsten Hotels unserer Reise, aber das junge Besitzer-Ehepaar mit kleinem Kind (Mathilde) macht das mit Herzlichkeit wett. Außerdem ist das Doppelzimmer mit 45 € recht günstig.

Calvi dell' Umbria - Fiano Romano

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Nun verlassen wir verlassen die Region Umbrien und radeln Richtung Latium und Rom.
Leider haben wir es jedoch nicht geschafft die ewige Stadt zu erreichen, da wir morgens einen ungeplanten, großen Umweg gefahren sind mit sehr vielen Höhenmetern. Warum? Nun, auf der geplanten Strecke haben uns direkt nach Tarrano zwei Hunde verfolgt, die ihr Revier verteidigt haben. Deshalb mussten wir uns die gerade noch so erfreuliche, rasante Abfahrt ächzend wieder hochkämpfen. Wir haben dann nach einem anderen Weg gesucht, konnten die beiden Biester aber leider nur seht weitläufig umfahren.

Der neue Alternativweg hatte dann einige Anstiege mehr, dafür aber auch sehr schöne Aussichten. Insgesamt war es jedoch ein sehr anstrengender Tag mit vielen Höhenmetern. Da es zudem sehr heiß war, hatte ich nachmittags einen heftigen Sonnenstich und wir haben nach einer Ãœbernachtungsmöglichkeit gesucht, da ich wirklich gar nicht mehr konnte. Leider kam erstmal nur ein sehr komisches, verlassenes „Hotel“, in dem die Zimmer verbarrikadiert waren, das Personal irgendwie unheimlich war und es auch keine anderen Gäste gab. Nur aufgrund meines Zustands hatten wir dort überhautpt eingecheckt. Da es aber wirklich sehr seltsam war dort, haben wir genauso schnell wieder ausgecheckt und sind weitergeradelt. Ãœbernachtet haben wir dann direkt bei der nächsten Möglichkeit in Fiano Romano, einem 4Sterne-Hotel, mit dem man preislich sehr stark handeln konnte.

Tipps:

  • Wenn ihr in Fiano Romano übernachten wollt, dann auf jeden Fall in der Altstadt und nicht wie wir in den modernen Ortsteilen, die sich in der Ebene bis zur Autobahnausfahrt Roma-Nord erstrecken! Dabei handelt sich nämlich um eine wenig charmante Bettenburg vor Rom, die eher einem unbelebten Industriegebiet gleicht.

Fiano Romano - Rom

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Und weiter ging es die restlichen Kilometer nach Rom. Eigentlich wollten wir ja die Stadt bereits gestern erreicht haben. Wir hatten uns auch bereits unterwegs mit einer Radlerin dort verabredet, die eine ähnliche Strecke gefahren ist.
Nach Fiano Romano wird die Gegend trostloser und der Verkehr auf der Via Tiberina (SP15a) sehr viel stärker. Ein trauriger Anblick: Am Straßenrand stehen zahlreiche, meist schwarze und oft noch sehr junge  Prostituierte in der prallen Sonne inmitten von Müll.

Über Prima Porta, nahe des Autobahnkreuzes, gelangen wir dann nach einer Bahnunterführung und ein paar kleinen Schlenkern zum zentralen Busbahnhof von Rom. Hier beginnt der traumhafte pista ciclabile tevere. Der bestens angelegte, schöne und stets flache Tiberradweg führt bis zum Vatikan und einmal quer durch die Stadt Rom.
Durch viel Natur und Landwirtschaft radelten wir zum Vatikan – vorbei an Schafherden, Pferden und Kühen, sehr vielen Sportplätzen sowie zahlreichen anderen Radlern, Skatern und Joggern. Manchmal konnten wir gar nicht recht glauben, dass wir gerade direkt in die italienische Hauptstadt fahren.

Am Ziel angekommen haben wir uns erstmal ein Eis gegönnt und hatten noch sehr viel Zeit die Stadt zu erkunden.

Tipps:

  • Lasst euch den Tiberradweg nicht entgehen! Es ist wirklich ein tolles Erlebnis, auf diesem direkt in die Stadt Rom zu fahren. Verlassen kann man ihn an mehreren Stellen, um zum Vatikan zu gelangen. Die letzte Möglichkeit besteht an der Engelsburg, dann aber mittels einer steilen Treppe. Wir sind aber vermutlich etwas zu früh vom Tiber abgebogen. Auch in der Innenstadt ist Rom am Tiber, etliche Meter unter dem Straßenniveau, ganz anders als gewohnt: grüner, friedlicher, ruhiger.

Kommentare

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  • Salve! Der Reiner und ich möchten uns bei euch für …
    B Beate
    am

    Salve!
    Der Reiner und ich möchten uns bei euch für den Tourtipp und die tolle Dokumentation bedanken. Wir sind euch vor 2 Wochen weitestgehend gefolgt. War super. Wir hatten allerdings wesentlich weniger Höhenmeter auf unseren Geräten. Gott sei Dank, ich hatte mir schon Gedanken gemacht….
    LG Beate und Reiner

    Antworten
    • Hi Beate und Reiner, das freut mich :-) Höhenmeter werden …
      Steffi Steffi
      am

      Hi Beate und Reiner,
      das freut mich 🙂 Höhenmeter werden ja eh immer sehr verschieden angezeigt, je nachdem welches GPS-Gerät oder welche App man zum Tracken nutzt. Die Strecke ist jedenfalls wunderschön. Vor allem Umbrien war für uns eine echte Überraschung. Was waren eure Highlights?
      Habt ihr schon die nächste Tour geplant? Von Rom aus über die Amalfiküste und Neapel weiter nach Sizilien würde euch bestimmt auch gefallen 🙂
      LG
      Steffi

      Antworten
      • Die Fortsetzung der Tour bis nach Sizilien reizt uns sehr. …
        B Beate
        am

        Die Fortsetzung der Tour bis nach Sizilien reizt uns sehr. Wir haben Blut geleckt 😉
        …aber erstmal muss ich über die Alpen kommen, sagt der Reiner!
        Ich muss dir zustimmen. Umbrien war eine echte Ãœberraschung. Und als Stadt Perugia. Eine ganz lebendige Stadt. Aber auch kleine Orte wie Narni und Calvi haben einen besonderen Charme.
        LG Beate

        Antworten
        • Da habe ich gute Nachrichten für dich: Es gibt auch …
          Steffi Steffi
          am

          Da habe ich gute Nachrichten für dich: Es gibt auch einen ziemlich einfachen, und dennoch sehr schönen, Weg über die Alpen. Die Alpenüberquerung von Udine nach Salzburg ist eher eine „Alpendurchquerung“ und ist gut zu schaffen. Wir schreiben dazu bald auch einen Blog-Artikel 🙂
          LG, Steffi

          Antworten

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