Eine spektakuläre Küste, idyllische Buchten und türkisfarbenes Wasser: Der Calanques Nationalpark gehört zu den schönsten Landschaften Frankreichs. Kaum zu glauben, dass das Naturschutzgebiet mit seinem verzweigten Wanderwegenetz direkt vor den Toren von Marseille liegt! Und da die Calanques zum Stadtgebiet gehören, können sie in kürzester Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.
Unterkünfte gibt es im Nationalpark für Touristen allerdings keine – die Ausflüge lassen sich also perfekt mit einer Städtereise nach Marseille verbinden, um die lebendige Metropole kennenzulernen. Die Kombination aus Wanderungen, malerischen Stränden sowie dem Nachtleben einer der aufregendsten Großstädte Europas dürfte dabei einzigartig sein.
Auf über 20 Kilometern Länge erstreckt sich die Küste des Nationalparks zwischen Marseille, Cassis und La Ciotat. Die mehr als 85.000 Hektar Land bieten einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, die so teils nur in den Calanques zu finden ist, ein Zuhause. Vor der Küste umfasst das Schutzgebiet noch einmal fast die doppelte Fläche und beherbergt geschützte Delfin- und Schildkrötenarten. Auf den vorgelagerten Inseln leben seltene Seevögel.
Auch für Menschen hat das Naturparadies Einiges zu bieten. So sind die fjordartigen Buchten mit ihrem glasklaren Wasser und den weißen Sandstränden beliebte Ausflugsziele der Marseillaises.
Oberhalb der Badebuchten sind Kletterer unterwegs und ein ganzes Netz an Wanderwegen durchzieht den Nationalpark.
Wandern in den Calanques
Verschiedene Buslinien steuern von Marseille aus Haltestellen im Nationalpark an. Dabei gelten die Metro-Tickets auch für den Bus. Die Kosten für die Anfahrt liegen bei circa zwei Euro (Stand 2019).
Die meisten Fahrgäste zieht es dann in Richtung der Badebuchten, Wanderer sind eher wenige unterwegs. Dafür wirst du aber besonders im Abschnitt von Marseille nach Cassis zahlreiche Trail Runner treffen, die hier ein idyllisches Trainingsgelände vorfinden. Vor allem in der Nähe der beliebten Calanque de Sugiton tragen auch einige Kletterer ihre Ausrüstung in Richtung Gipfel.
Bis zu 300 Meter erheben sich die weißen Kalksteinklippen des Massif des Calanques über das Meer. Ausrüstung für alpine Umgebung ist hier also nicht nötig und auch Klettersteige befinden sich nicht auf unserer Route.
Du solltest aber auf hohe Temperaturen vorbereitet sein. Versuche am Besten, deine Wanderung auf den Frühling oder den Spätsommer zu legen, da dann die Hitze erträglicher ist. Aber auch dafür gibt es aber natürlich keine Garantie: So herrschten bei unserer Tour Ende Mai über 30° Celsius und schattenspendende Bäumen sind eher selten.
Eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und Sonnenbrille sind also unerlässlich. Da aber auch in Südfrankreich das Wetter umschlagen kann, sollte immer auch dafür angemessene Kleidung im Rucksack sein.
Unterwegs gibt es keine Möglichkeiten einzukehren – abgesehen von einem Restaurant in Callelongue im ersten Drittel der ersten Etappe. Du wirst also auch Proviant für unterwegs benötigen, sowie natürlich viel Wasser.
Zwischen Marseille und Cassis gibt es keine Unterkünfte im Nationalpark. Dafür einige Bushaltestellen, an denen du abends problemlos wieder in die Stadt kommst. Interessant ist der Kontrast zwischen dem kulturellen Zentrum Südfrankreichs und dem kleinen Küstenort, der mittlerweile ein extrem populäres Urlaubsziel ist.
Mehr als 300 Sonnentage im Jahr, glasklares Wasser und die charakteristischen weißen Felsen … Der Nationalpark Calanques hat vielleicht keine beeindruckenden Höhenmeter zu bieten, punktet aber mit seiner einzigartigen Landschaft und der Nähe zur Metropole Marseille.
Perfekt für einen Kurztrip, bei dem auch die abendliche Entspannung nicht zu kurz kommt!
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