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CityTrip Städtereise Toulouse
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„La ville rose“ wird Toulouse auch genannt – und tatsächlich verleihen zahlreiche Bauwerke aus roten Ziegelsteinen der Metropole im Süden Frankreichs ein ganz eigenes Gesicht. Doch die Hauptstadt der Region Midi-Pyrénées hat weit mehr zu bieten als nur ihre Fassaden.
Der Nähe zu Spanien verdankt die lebendige Stadt einen ausgeprägten Sinn für Feste und gute Laune. So halten ihre Bewohner trotz städtischer Umtriebigkeit gerne inne, um ein Gläschen in der Sonne zu trinken oder abends zu feiern.
Die große Universität prägt das Stadtbild und tut ihr Übriges für die entspannte Atmosphäre. Mit über 100.000 Studenten ist Toulouse die drittgrößte Universitätsstadt in Frankreich.

Neben dem Savoir Vivre hat Toulouse auch viele kulturelle Schätze zu bieten: Es gibt eine Menge liebevoll angelegter Gärten, einzigartige Kirchen, historische Gebäude und Plätze. Die lokale Küche ist berühmt und die Nähe zu den Pyrenäen ermöglicht interessante Ausflüge.

Die beste Art Toulouse näher kennenzulernen ist bei einem ausgedehnten Spaziergang. Begleite uns also auf einem ausgedehnten Trip zu den Sehenswürdigkeiten der Pink City!

Pont Neuf, Toulouse

Die Sehenswürdigkeiten von Toulouse an einem Tag

Wir beginnen den Tag im Herzen des Stadtviertels Compans-Caffarelli, nur wenige Schritte vom Kongresszentrum Pierre Baudis entfernt.
Der Japanische Garten ist inspiriert von den Gärten Kyotos und verzaubert mit seiner harmonischen Stimmung und Ruhe. Es gibt hier die typischen Elemente eines japanischen Gartens wie Berge, einen See, kleine Inseln und Felsen, Brücken, Laternen, einen Tee-Pavillon … und einen Steampunk Drachen aus Schrott-Teilen.
Einige Straßen weiter steht mit der Basilique Saint-Sernin die größte erhaltene romanische Kirche Frankreichs mit ihrem beeindruckenden Glockenturm. Die 115 Meter lange und 21 Meter hohe Basilika besteht aus markantem rotem Sandstein und beherbergt über 250 Kunstwerke. Sie wurde 30 Jahre lang renoviert und ist Teil des französischen Jakobsweges von Arles nach Santiago de Compostela. Seit 1998 gehört die Basilika Saint-Sernin mit ihrem prächtigen Altarraum zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der nahe gelegene weitläufige Place du Capitole ist das Herz von Toulouse. Hier ist immer etwas los: Marktstände, Partys und Hochzeitspaare … der perfekte Ort um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Die Ostseite des Platzes wird von dem imposanten Rathaus – dem „Capitol“ – beherrscht. Schön ist es auch, hier einen Sonnenaufgang zu erleben, wenn die Gebäude rings um den Platz in ein rotes Licht getaucht sind.

In unmittelbarer Nähe des Place du Capitole befindet sich das Couvent des Jacobins. Der Bau dieser romanischen Kirche begann im 13. Jahrhundert. Während der Französischen Revolution wurde der Dominikanerorden in Frankreich aufgelöst und sein Besitz verstaatlicht. Der Konvent von Toulouse wurde dann als Kaserne und Lagerraum genutzt, jedoch blieb der mittelalterliche Komplex insgesamt weitgehend erhalten und wurde später von der Stadt Toulouse erworben. Durch Renovierungsarbeiten im 19. Jahrhundert und in den Jahren 1920 bis 1972 wurde der heutige Zustand hergestellt.
Die aus roten Backsteinen bestehende Kirche kann nun wieder besichtigt werden. Besonders beeindruckend ist der Innenraum mit seinen hohen Säulen.

Mönch, Japanischer Garten, Toulouse
Mönch im Japanischen Garten

Von hier überqueren wir die Garonne auf der Pont Saint-Pierre und gelangen zum Jardin Raymond VI. Neben dem Museum für moderne Kunst wurde hier ein origineller Garten angelegt, der den wilden Pflanzen der Region Midi-Pyrénées gewidmet ist. Wir legen an diesem idyllischen Fleckchen eine kurze Pause ein, bevor es erneut über den Fluss geht.
Eines der bekanntesten Wahrzeichen von Toulouse ist wohl die nahe gelegene Pont Neuf, die – trotz ihres Namens („Neue Brücke“) – älteste noch erhaltene Brücke über die Garonne. Die 220 Meter lange Brücke ruht auf sieben ungleichen Bögen und verbindet das Viertel Saint-Cyprien mit der Altstadt.

Mittlerweile ist es Mittag und Zeit für eine Pause. Neben der Pont Neuf liegt direkt an den Treppen die zum Ufer hinunter führen eine kleine Bar mit Blick auf die gegenüber liegende Grünanlage Prairie des Filtres. Hier gibt es Snacks, leckere Getränke und Liegestühle. Der ideale Ort um ein wenig die Seele baumeln zu lassen.

Ausgeruht geht es ein Stück südlich in Richtung Altstadt: Der Jardin de Plantes ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Der Garten wurde zur Zeit der französischen Revolution geschaffen und später in einen Vergnügungspark umgewandelt. Dabei behielt er aber seine reiche botanische Vielfalt.
Besucher des daneben gelegenen Museum für Naturgeschichte machen hier Pause. Familien kommen hierher, um Spielplätze, Karussell, Bummelbahn und die Reithalle zu nutzen. Pflanzenliebhaber erfreuen sich an der botanischen Vielfalt des Gartens.

Direkt neben dem Jardin de Plantes liegt mit dem Grand Rond eine weitere Gartenanlage, diese wurde innerhalb eines Kreisverkehrs angelegt. Es gibt hier verschiedene Baumarten wie Ulmen, Linden, Platanen, und Zedern, Statuen und einen Musikpavillon mit einem schönen Springbrunnen. Über Fußgängerbrücken ist der Grand Rond mitt dem Jardin des Plantes und dem Jardin Royal verbunden.

Wir machen uns auf den Rückweg ins historische Zentrum und erreichen die Cathédrale Saint-Étienne mit dem spektakulären Rosettenfenster, mit einem Durchmesser von  fast sieben Metern. Im Inneren öffnet sich ein außergewöhnliches Kirchenschiff, das fast genauso breit wie hoch ist. Die ungewöhnliche Architektur ist dadurch begründet, dass die Kathedrale Saint-Étienne aus ursprünglich zwei Kirchen besteht, die im 17. Jahrhundert einfach verbunden wurden. Dennoch fügen sich Turm, Portal und Rosettenfenster zu einer Einheit. Sehenswert sind vor allem das Chorgestühl, die gewaltige Orgel sowie die 15 Seitenkapellen mit ihren Kunstschätzen.

Kathedrale Saint Étienne in Toulouse
Kathedrale Saint Étienne

Nach einem langen Tag mit vielen Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Toulouse ist es Zeit für das Abendessen. Frankreich hat einen der geringsten Anteile an Vegetariern in Europa, aber – wie überall anders auch – gibt es hier ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Und wo in einem Dorf eventuell nicht klar ist, dass Quasi-Nationalgerichte wie Baguette oder Crêpe mit Käse vegetarische Gerichte sind, sieht das in großen Städten natürlich anders aus. Wir entscheiden uns für La Faim des Haricots, wo es ein sehr leckeres vegetarisch-veganes All-you-can-eat Buffet mit mehreren Gängen gibt.

Ein perfekter Ort um diesen erlebnisreichen Tag in Toulouse ausklingen zu lassen ist die Prairie des Filtres. Die Parkanlage direkt am Ufer der Garonne bietet einen schönen Blick auf die Pont Neuf, den Fluss und den Sonnenuntergang. Lange Zeit vom Hochwasser der Garonne überspült, weist die Prairie des Filtres eine abwechslungsreiche Geschichte auf: Erst Flugfeld, dann Trainingsplatz der Rugbymannschaft und schließlich während des Krieges Gemüsefeld, ist die Prairie heute ein Ort der Entspannung.

Radfahren & Ausflüge in die Umgebung von Toulouse

Für Fahrradfahrer hat Toulouse Einiges zu bieten: In der Stadt stellt das Fahrradverhleihprogramm „VélôToulouse“ über die ganze Stadt verteilt mehr als 250 Leihrad-Stationen bereit. An ihnen ist es auch ohne vorherige Anmeldung (mit einer Kreditkarte) möglich, ein Rad zu leihen.

Für Tagesausflüge gibt es in der Umgebung viele Radrouten. Vor allem aber beginnt in Toulouse der Canal du Midi, der die Stadt mit dem Mittelmeer verbindet. An seinem Ufer verläuft ein Radweg, dessen Qualität auf der gesamten Länge allerdings stark schwankt. Die ersten 45 Kilometer nach Toulouse sind jedoch gut ausgebaut. In der entgegengesetzten Richtung verläuft ein Radweg entlang des Canal des Deux Mers bis zum Atlantik. Die Qualität dieses Weges ist durchgehend hervorragend.
Und falls am Rad doch mal etwas repariert werden muss, ist die Do-it-yourself Werkstatt und Kulturzentrum La Maison du Vélo eine absolute Empfehlung.

Von Toulouse aus lassen sich die umliegenden kleineren Städte wie Albi (mit dem Bischofsviertel Cité épiscopale d’Albi und der Kathedrale Sainte-Cécile) oder Foix in den Pyrenäen gut mit der Bahn erreichen. Und sogar nach Andorra la Vella verkehren regelmäßig Busse.

Japanischer Garten, Toulouse

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Weitere Informationen
Basilika Saint Sernin in Toulouse
Basilika Saint-Sernin

Kommentare

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  • Hallo ihr Zwei, vielen Dank für euren informativen Artikel über …
    S Steffi
    am

    Hallo ihr Zwei,
    vielen Dank für euren informativen Artikel über Toulouse. Für uns geht es in genau vier Wochen dorthin und wir sind schon sehr gespannt. Dank eurer Einblicke haben wir nun noch ein paar mehr Sehenswürdigkeiten auf unserer Liste.

    Liebe Grüße aus Berlin
    Steffi und Roman

    Antworten
    • Hi Steffi und Roman! Schön, dass die Infos bei eurer …
      Nico Nico
      am

      Hi Steffi und Roman!
      Schön, dass die Infos bei eurer Planung geholfen haben. Toulouse ist wirklich eine tolle Stadt, ich wünsche euch dort viel Spaß!
      Viele Grüße
      Nico

      Antworten

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